Die Begriffe Innovation und innovativ werden an vielen Stellen verwendet. In vielen Fällen bezeichnen sich Unternehmen als innovativ oder werben mit innovativen Produkten oder Technologien. Und auch die Politik verwendet den Begriff gerne und bietet diverse Förderprogramme, die Innovationen finanziell fördern. Doch was heißt das eigentlich?

Innovationsbegriff

Einfach gesagt versteht man unter einer Innovation „irgendetwas Neues“. Außerdem sollte „das Neue“ einen wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Nutzen bringen. Etwas komplexer haben sich im Verlauf der Zeit eine ganze Reihe von Wissenschaftlern mit dem Begriff der Innovation auseinandergesetzt. Die wohl bekanntesten Vertreter sind Joseph Schumpeter, der den Innovationsbegriff in den Wirtschaftswissenschaften eingeführt hat, und Clayten Christensen, der den Begriff der disruptiven Innovation geschaffen hat. Diese differenzierten, wissenschaftlichen Betrachtungen definieren Innovation zwar exakt, aber gleichzeitig auch sehr breit. Mit der Zeit haben sich daher pragmatischere Zusammenfassungen etabliert, wie zum Beispiel die Aussage, dass Invention plus Marktdiffusion eine Innovation ausmachen. Und auch Neuerungen können innovativ sein, die keine Marktdiffusion erfordern, wie beispielsweise eine Organisationsinnovation, die dem einzelnen Unternehmen zu einem enormen Marktvorteil verhilft.

Innovationsarten

Eine einfache formale Betrachtung unterscheidet zunächst zwischen innerbetrieblichen Innovationen und Innovationen, die einen Kundennutzen generieren. Darüber hinaus kann man auch nach sozialen Innovationen unterscheiden. Allerdings ist sich die Innovationsforschung bei der Klassifikation der sozialen Innovationen nicht einig, weshalb sie im Folgenden vorerst nicht weiter erörtert werden.

Innovationsarten

Die Innovationen mit Kundennutzen können wiederum in Produkt-, Dienstleistungs- und Geschäftsmodellinnovationen unterteilt werden. Innerbetriebliche Innovationen können ebenfalls unterteilt werden und zwar in Prozess-, Management- und Organisationsinnovationen. Damit ist der Begriff Innovation schon erheblich transparenter. Schaut man sich nun die Innovationsarten an, kann man den Innovationsbegriff substituieren und kann so die Bedeutung für das eigene Unternehmen bewerten. So werden aus dem abstrakten Innovationsbegriff neue Produkte, neue Dienstleistungen, neue Märkte, neue Kunden und so weiter. Es wird klar, dass Innovationen für jedes Unternehmen entscheidend sind. Da Technologie und Innovation häufig stark miteinander verknüpft sind, der technologische Fortschritt stetig schneller verläuft und sich auch die Anforderungen der Kunden stetig wandeln, ist allerdings eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erforderlich.

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Und was heißt das nun für die Wertschöpfungsketten?

Für Produzenten bedeutet das, dass neue Produkte Innovationen sind. Aber auch die Vermarktung eines bestehenden Produktes unter einem aktuellen Trend, der neue Märkte und Kunden adressiert, ist innovativ. So kann die Erschließung einer pflanzlichen Eiweißquelle zur Produktion von vegetarischen Produkten genauso eine Innovation sein, wie die Vermarktung eines Hygieneartikels, der sachlich gesehen nicht neu ist, aber die Art und Weise der Kundenansprache, die wiederum sowohl im Marketing als auch im Geschäftsmodell neu sein kann. In der Zukunft werden aber auch die Organisationsinnovationen zunehmend eine Rolle spielen, da sich die derzeitigen Wertschöpfungsketten stetig wandeln und sich auch die Schnittstellen der unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen verschieben. Und genau damit sollten sich alle Produzenten, Verarbeiter, Dienstleister und an den unterschiedlichen Wertschöpfungsketten angeschlossenen Unternehmen auseinandersetzen. Dann werden sie innovativ und schaffen Innovationen.